Schluss mit Faulheit und schlechtem Gewissen

Mit diesem leichtfüßige Artikel wende ich mich an all jene, die unter der eigenen Trägheit leiden. Ich stelle eine einfache Selbstcoaching-Methode vor, mit der Sie Ihren inneren Schweinehund besiegen und ich zeige, dass hinter Faulheit und schlechtem Gewissen bisweilen gute Geister stehen.

Die Quelle von Unlust und Unzufriedenheit ist oft nicht eine besonders schwierige, langwierige oder langweilige Aufgabe. Nein, das scheinbare Sich-nicht-aufraffen-Können, die leichte Ablenkbarkeit, die Faulheit – kurz, der innere Schweinehund, ja, der innere Schweinehund verdirbt sehr vielen Menschen immer wieder die gute Laune. Und dann heißt es: „Ich ärgere mich über mich!“, „Warum fällt es mir so schwer, diese oder jene Aufgabe einfach anzupacken und zu erledigen?“, „Ach, wenn ich doch mehr Disziplin hätte, so wie all die anderen.“ …

Selbstbestimmt handeln

Machen Sie doch einmal etwas ganz Verrücktes. Brechen Sie mit Ihren Gewohnheiten. Schwimmen Sie gegen den Strom. Handeln Sie selbstbestimmt und wagen Sie ein außergewöhnliches Experiment:

Die folgende Anleitung zum Selbst-Coaching sollte jeder ausprobieren, der über die schöne Freiheit verfügt, seine Arbeitszeit eigenverantwortlich einteilen zu dürfen. Oder gehören Sie zur Gruppe derer, die das Gefühl haben, dass sie mehr aus Ihrer Freizeit machen sollten? Wollen Sie am Feierabend oder am Wochenende mehr erledigen und erleben? Ich zeige Ihnen, wie Sie dieses Ziel erreichen.

Der Schweinehund

Ihr innerer Schweinehund ist sehr bequem und ein Gewohnheitstier. Er schläft gerne etwas länger, er mag es, wenn Sie auf dem Sofa chillen und er gibt darauf acht, dass Sie schön gemütlich in seinem Trott durch den Tag gehen. Um frisch und frei an die nötigen Aufgaben oder Prüfungsvorbereitungen oder Steuerklärungen oder was auch immer gehen zu können – vielleicht wollen Sie endlich wieder mal Ihr Musikinstrument üben, Sport treiben oder Spanisch lernen – sollten Sie den faulen Kerl gelegentlich abschütteln.

Im folgenden stelle ich Ihnen den „Frühaufstehertrick“ vor. Diese Überrumpelungstaktik können Sie direkt übernehmen oder leicht an Ihre Bedürfnisse, sowie Alltags- und Arbeitsabläufe anpassen.

Aufgepasst!

Ohne ein Warum bringen Sie kaum den nötigen Kampfgeist auf, um sich gegen Ihren Schweinehund durchzusetzen. Machen Sie sich also zunächst klar, für welches Ziel sich die Anstrengung lohnt.

Der Frühaufstehertrick

Sie können Ihren inneren Schweinehund überlisten, indem Sie sehr früh morgens, wenn er gewohnheitsmäßig noch tief schläft, aufstehen. Ihr Schweinehund wird wahrscheinlich auch kurz aufwachen, wenn der Wecker klingelt und er wird versuchen, Sie zurückzuhalten; er wird Sie locken und Ihnen seine faulen Argumente zuraunen. Seien Sie dann aber voll Zuversicht, geben Sie sich kurzentschlossen einen Ruck und stehen Sie auf. Der Schweinehund wird Ihnen bei diesem überraschenden Schritt nicht folgen. Er wird im Bett bleiben; vielleicht wird er kläglich winseln und noch ein Weilchen nach Ihnen rufen, dann wird er aber wieder einschlafen. Er ist schließlich ein faules Gewohnheitstier. – Jetzt sind Sie für ein paar Stunden frei und können sich ans Werk machen.

Ein listiger Plan

  1. Bereiten Sie an einem Freitag Abend alles zum Arbeiten oder Lernen vor.
  2. Legen Sie die nötigen Bücher und Unterlagen zurecht.
  3. Sorgen Sie für Papier, Schreibzeug und alle Materialien, die Sie für Ihre Arbeit benötigen werden. Dazu gehört natürlich auch eine aufgeräumte Arbeitsfläche. (Wenn Ihr Ziel, das Aufräumen und Ausmisten ist, dann stellen Sie sich Kisten, Behälter Mülltonne etc. bereit. Wenn Sie mögen, planen Sie, welche Musik oder Playliste Sie bei dieser Arbeit befeuern soll.)
  4. Stellen Sie in der Küche die Dinge bereit, die Sie für einen schnellen Morgenimbiss gerne haben (Tee, Kaffee, Brot, Müsli).
  5. Stellen Sie den Wecker auf 5:00 (in Worten „fünf“) Uhr! Denken Sie daran, dass Sie Ihren inneren Schweinehund im Tiefschlaf überrumpeln wollen.
  6. Gehen Sie nicht zu spät schlafen.
  7. Stehen Sie am Samstag Morgen beim ersten Weckerklingeln kurzentschlossen auf!
  8. Bereiten Sie sich einen Tee oder Kaffee und nehmen Sie Ihren Morgenimbiss ein.
  9. Spätestens um 5:30 Uhr sollten Sie über Ihren Büchern sitzen/mit Ihrem Projekt beschäftigt sein.
  10. Arbeiten Sie bis 9:00 Uhr. In dieser Zeit sind Sie vor Ablenkungen ziemlich sicher. Alle anderen, vor allem aber der Schweinehund, liegen noch im Bett. Keiner schreibt Ihnen eine Nachricht oder kommt gar auf die Idee, Sie anzurufen.
  11. Gönnen Sie sich jetzt ein gemütliches Frühstück. Vielleicht ist ja auch der Schweinehund inzwischen bereit aufzustehen; vielleicht ist er aber auch beleidigt und will erst einmal nichts mit Ihnen zu tun haben.
  12. Genießen Sie den restlichen Tag mit der Gewissheit, etwas geleistet zu haben. Wiederholen Sie den Trick gleich am darauffolgenden Sonntag.
Als Feierabendvariante sollten Sie sich selbst (und ggf. anderen) Ihre vom gewohnten abweichenden Plänen klarmachen. Bereiten Sie außerdem schon am Vorabend, spätestens aber morgens vor der Arbeit, alles nötige vor, damit der Start später so leicht wie möglich fällt. So wird es Ihnen gelingen, nach der Arbeit nicht in den gewohnten Schweinehund-Ablauf zu geraten.

Erfolgsgeheimnis des Selbstcoachings

Um das hier beschriebene Selbstcoaching gewinnbringend anwenden zu können, muss man nicht unbedingt wissen, worin sein Erfolgsgeheimnis liegt. Für besonders interessierte Leser sei aber Zweierlei angemerkt:

  • Zum einen ist Humor immer besser als kein Humor. Humor entkrampft, schafft Leichtigkeit, regt das Denken an, macht kreativ, vitalisiert u. v. m. Das sind alles sehr gute Voraussetzungen, um Schwierigkeiten selbstbestimmt meistern zu können.
  • Zum anderen bietet die Personifizierung der Faulheit als lächerlichen Schweinehund eine Distanz zum eigenen Verhalten. Das schafft die Möglichkeit, Folgendes zu erkennen und auszusprechen: „Ich bin nicht faul. Der Faule ist der Schweinehund, und von dem muss ich mich nicht beherrschen lassen. Was ich tue und lasse, bestimme ich immer noch selbst!“

Schweinehunde erkennen

Innere Schweinehunde sind nicht immer behäbige Bremser. Viele Menschen kennen sie als nervöse Unruhestifter und Ablenker. Sie sind dabei großartige Verkleidungskünstlerinnen und Verführer. So gelingt es ihnen unsere Schwächen gezielt auszunutzen und uns vermeintliche Bedürfnisse vorzugaukeln. Eines ist ihnen aber gemein:

Schweinehunde hindern uns daran, das zu tun, was wir wirklich tun wollen oder tun sollten.

Das müssen wir uns nicht gefallen lassen!

Wenn wir uns von ihnen leiten lassen, werden unangenehme Pflichten (hier sei beispielhaft der Begriff Steuererklärung, der in diesem Zusammenhang oft fällt, genannt) zu Belastungen, die viel mehr Zeit und Freiheit rauben, als dies tatsächlich nötig wäre.

Ahnungen und gute Geister

Nicht jeder Widerwille kommt von einem Schweinehund. Hartnäckige Unlust, Schusseligkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten können durchaus auch Anzeichen dafür sein, dass man sich auf einem ungesunden Weg befindet – einem Weg, der nicht zu den eigenen Fähigkeiten, Bedürfnissen und Werten passt.

Es ist also ratsam hin und wieder zu prüfen, ob hinter einem Unwillen ein Schweinehund oder eine Ahnung/Mahnung und ein guter Geist steckt. Diesen regelmäßig mit der oben skizzierten Selbstcoaching-Methode zu verscheuchen, ist keine gute Idee.

In diesem Fall geht es vielmehr darum, Werte und Ziele zu analysieren, um daraufhin Veränderungen zu planen und durchzuführen. Oft zeigen uns Vermeidungsstrategien, dass wir auf einem falschen Weg sind. Bisweilen geben sie uns auch Hinweise, in welche Richtung die Reise gehen könnte.

Schreiben Sie mir gerne

Haben Sie Erfahrung mit der Bekämpfung innerer Schweinehunde?
Ist es Ihnen gelungen, Ihren inneren Schweinehund zu überwinden?
Wollen Sie herausfinden, was Sie bremst oder ablenkt, Schweinehund oder guter Geist?
Ich unterstütze Sie gerne auf Ihrem Weg. Coaching ist nur in Verbindung mit Selbstcoaching erfolgreich und Selbstcoaching kommt ohne Coaching sehr oft nicht voran.

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