(Selbst)-Coaching zur Persönlichkeitsentwicklung und Verbesserung der Grundhaltung

Wie stehen Sie zu sich? Wie stehen Sie zu Ihrer Umwelt? Wie stehen Sie zum Leben? – In diesem Artikel möchte ich Sie dazu anregen, über Ihre Lebenseinstellung, Ihren existen­ziellen Stil, Ihre Grundhaltung zum Dasein nachzudenken. Ein solches Nachdenken ist sinnvoll, da es dazu führt, dass man sich selbst besser kennenlernt. Mit dem beschriebenen Selbst-Coaching zur Persönlichkeitsentwicklung gehen Sie Schritte, wie ich sie im Walk & Talk-Coaching z. B. zur Stärkung des Selbstbewusstseins,  zur Entscheidungsfindung oder eben auch explizit mit dem Ziel der Persönlichkeits­entwicklung regelmäßig begleite. – Hin und wieder die eigene Grundhaltung und Lebens­einstellung zu erforschen ist gut:

  • Man wird reifer und kommt auf dem Weg der Persönlichkeitsentwicklung einen guten Schritt weiter.
  • Man erkennt Ballast und Sackgassen, die ein Fortkommen auf dem Lebensweg unnötig behindern.
  • Man gewinnt Einsichten und Impulse, die dabei helfen, das eigene Potenzial besser auszuschöpfen.

Die jeweilige Lebenseinstellung oder Haltung dem Dasein gegenüber, ist üblicherweise zunächst einmal größtenteils unbewusst. Sie hat sich während unseres vergangenen Lebenswegs entwickelt und wird sich auch auf dem Weg, der noch vor uns liegt, verändern. Sie prägt unser Gefühlsleben und die Beziehungen zu unseren Mitmenschen.

Testen Sie Ihre Persönlichkeit!

Finden Sie heraus, ob Ihre aktuelle Grundhaltung günstig oder ungünstig ist und in welchen Bereichen Sie ggf. Veränderungen anstreben sollten. Der folgende Fragebogen und die nachstehenden Erläuterungen helfen Ihnen dabei. Je ehrlicher Sie mit sich bei der Beantwortung des Fragebogens sind, desto zielführender ist das Ergebnis.

Coaching-Fragebogen zur Grundhaltung und Persönlichkeit (auch als PDF zum Herunterladen und Ausfüllen am Bildschirm)

In welchen der Antworten auf die vier Fragen sehen Sie sich am ehesten? Wenn Sie unsicher sind, dürfen Sie auch gerne mehrere Antworten auswählen.

  1. Wie abenteuerlustig, risikofreudig, belastbar und bereit, Schwierigkeiten zu meistern oder Entbehrungen zu ertragen, fühlen Sie sich? Gemeint ist die psychische Bereitschaft Neues zu erleben und zu ertragen.
    1. Ich gehe lieber auf Nummer sicher. Dann weiß ich, was ich habe. Unvorhergesehenes und der Kontakt zu unbekannten Menschen ängstigen mich.
    2. Ich bin schon neugierig, möchte aber lieber nicht zu weit von meinen vertrauten Wegen abkommen.
    3. Ich bin neugierig und fühle mich bereit, mit unvorhergesehenen Herausforderungen und mir unbekannten Menschen klarzukommen.
    4. Ich bin sehr neugierig und fühle mich fit, auch schwierige und unvorhergesehene Situationen zu meistern, sowie Strapazen zu ertragen. Vertrautes langweilt mich schnell. Ich suche immer neue Abenteuer.
  2. Wie gut gelingt es Ihnen, widrige Umstände zu akzeptieren, Fehler und Schlampereien zu ertragen, gelassen zu reagieren, auch wenn alles schief zu laufen scheint?
    1. Fehler und Inkompetenz ärgern mich sehr. Wenn etwas nicht so funktioniert, wie es sollte oder wenn etwas nicht optimal durchdacht ist, dann nervt mich das. Ich werde schnell wütend. Ich prüfe sehr sorgfältig, ehe ich mich für etwas entscheide und bin dann trotzdem oft unzufrieden mit dem Ergebnis.
    2. Mir sind Ordnung und Genauigkeit wichtig. Ich mag es nicht, wenn Dinge schief gehen, obwohl dies offensichtlich vermeidbar gewesen wäre.
    3. Wenn es nicht gar zu hanebüchen wird, dann sind mir Fehler und Ungenauigkeiten relativ egal.
    4. Es lohnt sich nicht, sich aufzuregen. Ich bin in den meisten Punkten nicht sonderlich anspruchsvoll. Alle kochen nur mit Wasser. Das ist doch ok so.
  3. Wie geduldig sind Sie und wie groß ist Ihr Vertrauen, dass die Dinge sich schon fügen werden?
    1. Untätiges Warten macht mich wahnsinnig. Ich habe Ziele und überlasse nichts dem Zufall. Mit Geld und Willenskraft kann man so ziemlich alles erreichen.
    2. Ich kämpfe für meine privaten und beruflichen Ziele. Erfolg ist mir wichtig. Was die anderen von mir denken, ist mir nicht egal.
    3. Ich weiß, dass man vieles im Leben nicht erzwingen kann. Ich gebe mein Bestes, bin aber auch im Stande loszulassen. Ich habe die Hoffnung, dass es gut weitergeht.
    4. Die wirklich wichtigen Dinge im Leben hat man sowieso nicht in der Hand. Es kommt, wie es kommt, da kann man nichts machen.
  4. Wie gut gelingt es Ihnen NICHT über sich selbst nachzugrübeln, sondern Ihre Aufmerksamkeit nach außen, auf Ihre Umwelt, Ihre Projekte, Ihre Mitmenschen zu richten?
    1. Ich beobachte mich und meine Gedanken sehr genau. Oft horche ich in mich hinein und grüble darüber nach, wer ich bin, was ich bräuchte oder wie es mir eigentlich geht.
    2. Ich denke viel über mich nach und analysiere meine Gedanken und Gefühle.
    3. Ich habe nicht das Gefühl, übermäßig viel über mich selbst nachzudenken.
    4. Ich bin voll und ganz damit ausgelastet, mich mit der Umsetzung konkreter Aufgaben zu beschäftigen. Dabei komme ich kaum dazu über mich selbst nachzudenken und habe auch nicht das Bedürfnis.

Auswertung des Coaching-Fragebogens

Die Psychotherapeutin Elisabeth Lukas spricht in ihrem umfangreichen Werk zur Logotherapie und Existenzanalyse von vier krisenträchtigen Grundhaltungen:

  1. Übermäßiges Vermeidenwollen
  2. Übermäßiges Ankämpfen
  3. Übermäßiges Erzwingenwollen
  4. Übermäßiges Nachdenken über sich selbst

Die hier verwendeten Aufzählungsbuchstaben A bis D sollen zeigen, dass jede der vier krisenträchtigen Grundhaltungen mit einer der vier Fragen des Fragebogens verbunden ist. Wenn es Ihnen gelungen ist, sich in je einer oder zwei der vorgeschlagenen Antworten wiederzufinden, dann haben Sie damit einen ersten, vorsichtigen Hinweis darauf, ob Sie aufgrund Ihrer aktuellen Grundhaltung besonders krisenanfällig sind oder nicht.

So sind Ihre Antworten einzuordnen:

  1. Die Warnglocken sollten bei Ihnen klingeln, wenn Sie sich in den mit 1. nummerierten Antworten gefunden haben. Mit dieser Grundhaltung sind Sie vermutlich eher krisenanfällig.
  2. Etwas abgemildert trifft das auf die Fragen zu, bei denen Sie sich in der 2. Antwort wiedererkennen.
  3. Antwort Nummer 3. steht für eine unauffällige, vermutlich gesunde und lebenstüchtige Grundhaltung im jeweiligen Bereich.
  4. Die Angabe der 4. Antwort könnte auf ein „Zu-Wenig“ an Haltung im jeweiligen Bereich hinweisen. Auch hier schlummert das Risiko erhöhter Krisenanfälligkeit.

Sie haben sicherlich bemerkt, dass ich hier keine absoluten Aussagen mache, sondern sehr vorsichtig von Vermutungen, Hinweisen und erhöhtem Risiko spreche. Eine präzise Analyse der jeweiligen Grundhaltung muss individuell erstellt werden. Das Gleiche gilt für etwaige einzuleitende Veränderungs- und Stärkungsprozesse.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass sich in Ihrem Leben etwas verändern muss, oder dass Sie sich verändern wollen, dann sprechen Sie mich gerne an. Bei einem Walk & Talk Coaching im Raum Stuttgart gewinnen Sie neue Perspektiven und Impulse für Ihren weiteren Weg.

In den folgenden Abschnitten stelle ich Ihnen die vier krisenträchtigen Grundhaltungen vor. So erhalten Sie weitere nützlich Hinweise zur Selbsteinschätzung und können Ihren individuellen Handlungsbedarf besser bewerten. Die Beschreibungen haben nicht den Anspruch umfassend zu sein. Sie zeigen exemplarisch auf, in welche Richtung weitergedacht werden kann.

Vier krisenträchtige Grundhaltungen
Hindernisse bei der Persönlichkeitsentwicklung

A) Übermäßiges Vermeidenwollen

Mit einer übermäßig vermeidenden Grundhaltung sind Sie bemüht, schmerzlichen Erfahrungen und Enttäuschungen aus dem Weg zu gehen. Es ist sehr gut möglich, dass lang zurückliegende große Schmerzen oder Enttäuschungen ursächlich für diese Haltung sind. So könnte es z. B. sein, dass Sie sich als Kind oder Teenager nicht Ihren Anlagen und Begabungen gemäß entwickeln durften und anstatt zu rebellieren schließlich den scheinbar leichteren, erfolgversprechenden Weg der Anpassung gewählt haben.

Übermäßiges Vermeidenwollen bedeutet aber in letzter Konsequenz, dass man sich vor dem Leben und vor allem Lebendigen fürchtet. Überall lauern Gefahren, Schmerzen und mögliche Enttäuschungen. Indem man sich aber zurückzieht und alles potenziell Unangenehme oder Anstrengende abblockt, ehe es einen berührt, verlernt man, sich berühren zu lassen, Emotionen zu empfinden und mit Emotionen – eigenen und fremden – souverän umzugehen.

Wenn man es sich abgewöhnt oder abgewöhnen lässt, tiefe Emotionen und Schmerzen zu empfinden, verliert man wichtige Gradmesser, die dem gesunden, vitalen Menschen dabei helfen, seinen jeweiligen Lebensweg zu finden und auch in schweren Zeiten angemessen zu reagieren, bzw. gesund und vital zu bleiben. Mit anderen Worten: Schwere Zeiten erlebt jeder im Laufe seines Lebens. Wer sich auf eine Grundhaltung des übermäßigen Vermeidenwollens zurückgezogen hat, dessen Chancen, Krisen gut zu be- und überstehen sind allerdings eingeschränkt.

Bevor es zu wirklichen Krisensituation kommt, leiden Menschen mit einer Grundhaltung des übermäßigen Vermeidenwollens z. B. unter

  • Unausgeglichenheit und diffuser Unruhe
  • Werteverlust und Gleichgültigkeit
  • Unsicherheit und Ängsten
  • einem brüchigen Selbstwertgefühl

Zur Verbesserung einer Grundhaltung des übermäßigen Vermeidens dienen Methoden, die den Betroffenen dabei helfen, ihre Emotionalität wieder zu beleben, den „roten Faden“ im Leben zu erkennen, die individuellen Werte, Anlagen und Fähigkeiten zu entdecken und zu leben. – Sprechen Sie mich bitte an, wenn Sie mehr erfahren oder sich mit Hilfe eines Walk & Talk Coachings im Raum Stuttgart auf den Weg machen wollen.

B) Übermäßiges Ankämpfen

Mit einer Grundhaltung des übermäßigen Ankämpfens fällt es Ihnen äußerst schwer, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind. Im Grunde ist Ihnen fast alles zuwider und kaum etwas wirklich lieb. Es ist sehr gut möglich, dass Sie in Ihrer frühesten Kindheit keine emotional stabile Daseinsberechtigung erlebt haben, dass Ihnen die nötige Sicherheit und das Gefühl, einen legitimen Platz einzunehmen nicht gewährt wurden. Die Folge ist häufig ein latentes Gefühl des Nicht-behaust-Seins, sowie Schwierigkeiten dabei, anderen ihren Platz, ihr Haus, ihre Daseinsberechtigung zuzugestehen.

Die Grundhaltung des übermäßigen Ankämpfens bietet Schutz vor dem Gefühl einer existenziellen Hilflosigkeit und Einsamkeit. Das, was einem verwehrt wurde und wozu man keinen Zugang hat, wird zur Qual und muss bekämpft werden. Leichtigkeit und Lebensfreude der anderen wird als dümmlich, oberflächlich und einfach nur lästig wahrgenommen. In letzter Konsequenz gerät man in einen einsamen und verzweifelten Kampf, der vom Hass gegen alles, man selbst inbegriffen, genährt wird.

Wenn Kritik, Ablehnung und Verachtung zur reflexhaften Reaktion auf alles Lebendige werden, dann zerstört man auch den Nährboden für eigene Lebendigkeit, für Glück und existenzielle Geborgenheit. Das aber sind essenzielle Ressourcen, die es dem Menschen erleichtern oder überhaupt erst ermöglichen, Krisen zu bewältigen.

Bevor es zu offensichtlichen sozialen und psychischen Störungen kommt, leiden Menschen mit einer Grundhaltung des Ankämpfens häufig unter

  • Unzufriedenheit, deren wirkliche Ursache sie nicht erkennen
  • Wut und hohe Reizbarkeit
  • Beziehungsproblemen oder Beziehungslosigkeit
  • Gefühlen von großer Ungeduld und Verzweiflung

Zur Verbesserung der Grundhaltung dienen Methoden, die den Betroffenen dabei helfen, sich selbst neu kennenzulernen und zu akzeptieren. Die eigene Daseinsberechtigung und der eigene Lebensraum sollten als legitim empfunden werden. Aus der gegen sich und die Welt zielenden Kampfhaltung muss Schritt für Schritt eine Haltung des Lebens und Leben-Lassens werden. – Sprechen Sie mich gerne an, wenn Sie sich in diesem Sinne, gestützt durch ein Walk & Talk Coaching, auf den Weg machen wollen.

C) Übermäßiges Erzwingenwollen

Mit einer Grundhaltung des übermäßigen Erzwingenwollens sind Sie angestrengt darum bemüht, sich und Ihre Außenwirkung im Sinne eines Ihnen vorschwebenden Idealbildes zu formen bzw. in Form zu zwingen. Es ist gut möglich, dass Sie in sehr früher Kindheit die folgende, existenziell wichtige Botschaft nicht erhalten haben: „Es ist gut, dass du da bist. Du wirst bedingungslos geliebt.“ Diese Botschaft ist zum einen die Grundlage für die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls. Zum anderen befähigt sie den Empfänger dazu, seinerseits bedingungslos zu lieben; JA zu sagen, wenn etwas gut ist und NEIN zu sagen, wenn etwas nicht gut ist.

Ohne ein gesundes Selbstwertgefühl und die Fähigkeit, bedingungslos zu lieben, sucht man in zumeist materieller und nach außen gut sichtbarer Ersatzbefriedigung nach Glück und existenzieller Bestätigung. Die Entdeckungen und Erfahrungen, die man auf diesem Wege macht, führen allerdings kaum zur ersehnten menschlichen Wertschätzung und zwischenmenschlichen Geborgenheit. Über die Jahre hat das dann oft zur Folge, dass man sich emotional abkapselt und immer verbissener sein Glück in äußerem Erfolg und der daraus resultierenden öffentlichen Anerkennung sucht. Von außen gesehen mag man es so zu beachtlicher Größe bringen, innerlich rumort aber ein tiefes Bedürfnis nach Trost und ehrlicher Bestätigung.

Der Grundhaltung des übermäßigen Erzwingenwollens wohnt die fundamentale Fehleinschätzung inne, dass alles mit (Willens)Kraft erreicht/erzwungen werden kann. Dabei übersieht man, dass Zustände wie Glück und Liebe, wenn man sie gezielt intendiert, verdrängt werden. Diese werden einem aber am ehesten zuteil, indem man ihre Voraussetzungen schafft und sie dann geschehen lässt.

Bevor es zum Zusammenbruch der Fassade, zu Burn-Out oder zu Suchterkrankungen kommt, leiden Menschen mit einer Grundhaltung des übermäßigen Erzwingenwollens unter anderem unter

  • Beziehungsschwierigkeiten und/oder Einsamkeit
  • Der Unfähigkeit NEIN zu sagen
  • Dem Gefühl, es allen recht machen zu müssen
  • Perfektionismus / großer Angst vor Kritik
  • Dem Gefühl, für den eigenen Einsatz nicht angemessen geschätzt zu werden

Trotz der latenten Unzufriedenheit ist es sehr schwer, eine Grundhaltung des übermäßigen Erzwingenwollens aufzugeben. Immerhin sind die zu ihr passenden Verhaltensmuster meist gesellschaftlich sehr gut angesehen. Außerdem bietet sie einen gewissen Schutz vor unangenehmen Wahrheiten und den mit diesen Wahrheiten verbundenen Konsequenzen. – Zur Verbesserung der Lebensqualität und Entwicklung der Persönlichkeit dienen Methoden, die den eigenen Ursprung, die eigenen Wurzeln sichtbar machen und wo nötig zum Verzeihen, Versöhnen und/oder Loslassen-Können führen. Es geht darum ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln und hinderliche Überzeugungen zu entkräften.

Durch ein existenzanalytisch fundiertes Walk & Talk Coaching haben Sie die Möglichkeit, Schritt für Schritt Klarheit über sich selbst zu gewinnen und wo nötig neue Haltungen für sich zu entdecken und einzuüben. Sprechen Sie mich bitte an. Ich berate und begleite Sie gerne.

D) Übermäßige Selbstbeobachtung

Übermäßiges Nachdenken über sich selbst steht oft in Zusammenhang mit einer der drei oben erwähnten krisenträchtigen Grundhaltungen. Aus diesem Grund kann man durchaus diskutieren, ob es sich hier wirklich um eine Grundhaltung oder eher um ein Symptom handelt. Selbst wenn man sich für die zweite Variante entscheidet, ändert das nichts daran, dass übermäßige Selbstbeobachtung und Selbstreflexion in zweifacher Hinsicht einem gelingenden Leben im Wege stehen.

  1. Man spricht nicht umsonst vom Kreisen der Gedanken. Dieses Bild verdeutlicht den quälend hohen Grad der Unproduktivität und des Stillstands einer fortwährenden, intensiven Selbstbeschau. Unproduktivität und Stillstand stehen aber im Widerspruch zum Leben, denn Leben bedeutet Entwicklung, Wachstum, Veränderung und Reifung.
  2. Die Blickrichtung bei der Selbstbeobachtung geht nach innen. So sieht man nicht die Außenwelt und die Mitmenschen. Man nimmt diese bestenfalls als undeutliche Echos und verzerrte Spiegelungen auf dem eigenen Selbst wahr. So wird man taub und blind für die Aufgaben, die einem das Leben stellt. So wird man seiner existenziellen Verantwortung nicht gerecht.

Je länger und intensiver die übermäßige Selbstbeobachtung andauert, desto schwieriger wird es, den Blick von sich selbst zu lösen und für andere bzw. für das Leben da zu sein. Das erfordert Mut und Selbstvertrauen, zwei Eigenschaften, die wachsen, wenn man sich in unterschiedlichen Situationen bewährt, die aber verkümmern, wenn man sich gegen die Umwelt abschottet.

Bevor es zu offensichtlichen sozialen und psychischen Störungen kommt, leiden Menschen mit einer Grundhaltung einer übermäßigen Selbstbeobachtung neben Symptomen der drei zuerst genannten Grundhaltungen z. B. unter

    • Unsicherheit und einem schlechten Selbstwertgefühl
    • Angst vor Neuem und unbekannten Aufgaben
    • Entscheidungsschwierigkeiten
    • einem schlechten Gewissen, sich selbst gegenüber

Viele Menschen mit einer Grundhaltung der übermäßigen Selbstbeobachtung sind sich im Grunde bewusst, dass Sie auf diesem Wege nicht glücklich werden. Es helfen Methoden, die die jeweilige Aufmerksamkeit nach außen und auf konkrete Aufgaben lenken. Dabei ist von den individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen auszugehen. Gleichzeitig ist es wichtig, den Willen zum Leben und zur Sinnerfüllung herauszuarbeiten.

Mit einem Walk & Talk Coaching finden Sie einen guten Startpunkt. Vieles, was in anderen Therapie- oder Coachingformen künstlich vom Therapeuten oder Coach herbeigeführt werden muss, ergibt sich bei Beratungsgesprächen während entspannter Spaziergänge ganz von allein. Bewegung in der Natur wirkt vitalisierend und hilft dabei, hartnäckiges Gedankenkreisen aufzulösen. – Probieren Sie es aus. Sprechen Sie mich gerne an und lassen Sie uns einen ersten Termin vereinbaren.

Grundhaltung und Persönlichkeitsentwicklung

Abschließend und zusammenfassend möchte ich noch einmal betonen, dass die Grundhaltung eines Menschen maßgeblichen Einfluss auf sein Lebensgefühl, auf seine Beziehungen und auf seine Krisenfestigkeit hat. Ist eine Haltung ihrer Ausformung nach „übermäßig“, so verbaut sie ihrem Träger auf die eine oder andere Art Zugänge zu Leben, Glück und Liebe.

Glücklicherweise ist die Grundhaltung nicht starr und unveränderlich. So besteht immer die Möglichkeit (und Hoffnung) eine einengende und hinderliche Grundhaltung abzumildern und zum Leben hin zu öffnen. Die Beweglichkeit und die Chancen einer dauerhaft wirksamen positiven Persönlichkeitsentwicklung hängen davon ab, wie „übermäßig“ und festgefahren die jeweilige Grundhaltung und wie groß und aufrichtig die jeweilige Sehnsucht nach wirklicher Veränderung ist.

Es würde mich freuen, wenn es mir mit diesem Artikel gelungen ist, Ihnen den einen oder anderen Denkanstoß zum Thema Grundhaltung und Persönlichkeitsentwicklung zu geben. Schreiben Sie mir gerne Ihre Fragen und Gedanken.