In 7 einfachen Schritten zu mehr Selbstvertrauen und Zufriedenheit

Persönliche Probleme beruflicher oder privater Natur in den Griff zu bekommen, ist ein typisches Anliegen von Menschen, die Coaching in Anspruch nehmen. Sie wollen sehr oft frei von etwas werden. Der Weg, den ich in diesem Artikel aufzeige, führt allerdings weiter. Er beruht auf der Überzeugung, dass wir immer auch frei zu etwas sind.

Um herauszufinden, was in uns steckt und wozu wir frei sind, helfen uns unsere Vorbilder. Die Grundidee ist ganz einfach:

Was uns begeistert, steckt auch in uns.
Was in uns steckt, können wir entfalten.

Im ersten Teil des Artikels erkläre ich, warum Vorbilder wertvolle Helfer bei der Entdeckung eigener Stärken und Wünsche sind. Im zweiten Teil finden Sie eine Anleitung zum Selbstcoaching. Ich zeige Schritt für Schritt, wie Sie durch eine aktive Auseinandersetzung mit Ihren Vorbildern Ihre Ziele erreichen und so zu mehr Selbstvertrauen und Zufriedenheit gelangen.

Theoretischer Hintergrund – Vorbilder zeigen wo‘s lang geht

Vorbilder sind Menschen, deren Leistungen, Verhaltensweisen und Persönlichkeit uns begeistert. Wir wären am liebsten wie sie. Wir sind für ihre Qualitäten besonders empfänglich und ahmen sie gelegentlich bewusst oder unbewusst nach. Sie zeigen uns, was möglich ist und motivieren uns, selbst immer besser zu werden. Sie geben uns Bilder vor, in denen wir uns statt ihrer einfügen und in gedanklicher und tatsächlicher Nachahmung ausprobieren.

Diese idealistische Beschreibung ist für viele Menschen leider nicht mehr gültig. Woran liegt das? – Es sind häufig Enttäuschungen, die dazu führen, dass man sich von einzelnen Vorbildern oder von Vorbildern ganz allgemein abwendet. (Die Rede ist hier nicht von bösen und falschen Vorbildern, denen man irrtümlicherweise gefolgt ist.) Die Folge ist dann Resignation und der Verlust von Selbstvertrauen, sowie der Freude an persönlicher Entwicklung.

Die Coachingmethode, die ich im zweiten Teil dieses Artikels vorstelle, nutzt zwei sehr grundlegende und nutzbringende Effekte, von denen wir profitieren, wenn wir uns mit unseren Vorbildern bewusst auseinandersetzen.

  • Erster Effekt: Selbsterkenntnis
  • Zweiter Effekt: Motivation

Wie hängen diese beiden Begriffe mit unseren Vorbildern zusammen? Das möchte ich zunächst kurz erläutern.

Vorbilder und Selbsterkenntnis

Indem wir uns mit unseren Vorbildern gedanklich auseinandersetzten, verstehen wir sie immer besser. Wenn wir wollen, erfahren wir bei dieser Gelegenheit aber außerdem sowohl etwas über unsere eigenen Wünsche und Sehnsüchte als auch über unsere Anlagen und Fähigkeiten. Warum ist das so?

Lernen Sie im Folgenden den Zusammenhang zwischen sich selbst und den zu Ihnen passenden Vorbildern kennen. Das gelingt Ihnen am besten, wenn Sie die nachstehenden Schritte mit einem eigenen Vorbild im Kopf nachvollziehen:

  • Zunächst sollten Sie herausfinden, wer für Sie den Rang eines Vorbilds einnimmt.
  • Es sind meist einzelne Eigenschaften oder Fähigkeiten, die eine Person zum Vorbild machen. Welche sind das in Ihrem konkreten Beispiel?
  • Diese Fähigkeiten oder Eigenschaften interessieren / faszinieren Sie. Sie bringen, bildlich gesprochen, etwas in Ihnen zum Schwingen. Etwas, das in Ihnen zumindest als Keim vorhanden ist.
  • Dieses Mitschwingen – auch Resonanz genannt – können Sie wie ein Hörrohr verwenden, mit dessen Hilfe Sie Erkenntnisse über Ihr Innenleben, über Ihre Werte und Ziele erlangen. Wenn Sie also eine Person begeistert, dann lohnt es sich, herauszufinden, welche Eigenschaften, Verhaltensweisen oder Fähigkeiten dieser Person Sie ansprechen.
  • Aus den so entdeckten Eigenschaften oder Fähigkeiten, erfahren Sie etwas über Ihre Sehnsüchte, über vergessene Wünsche oder über vernachlässigte Stärken.

Kurz gesagt: Vorbilder sind Spiegel unserer Werte und Ziele. Diese herauszufinden bedeutet ein Zugewinn an Selbsterkenntnis. Selbsterkenntnis wiederum ist als Basis und Zutat für eine authentische Entwicklung der Persönlichkeit sehr wertvoll, wenn nicht sogar unabdingbar.

Vorbilder und Motivation

Der Zusammenhang zwischen „Vorbild“ und „Motivation“ wird meist als Selbstverständlichkeit angesehen. In Wirklichkeit ist die Sache aber komplizierter, als sie auf den ersten Blick erscheinen mag. Im Folgenden beschreibe ich drei Entwicklungen, bei denen Vorbilder als Motivationsquelle versiegen (und darum auch versagen):

  1. Unerreichbarkeit und Resignation
  2. Starres Denken und Kopierversuch
  3. Unberührt und gleichgültig

1. Unerreichbarkeit und Resignation

Vorbilder werden zwar bewundert, ihnen wird vielleicht sogar eine gewisse Zeit (in jugendlicher Naivität) nachgeeifert, dann tritt allerdings häufig Ernüchterung bzw. Enttäuschung an Stelle der Begeisterung.

Was läuft hier falsch? Die Erwartung, es einem Vorbild gleich tun oder dieses sogar übertreffen zu können, ist in den meisten Fällen überzogen. Oft kennt man beispielsweise nur einen kleinen und obendrein geschönten Ausschnitt der Person, der man nacheifert. Hintergründe (und Abgründe) liegen im Verborgenen. Das Bild, das man vor Augen hat, ist nicht realistisch und darum weder erreichbar noch lebenstauglich.

Was wäre trotzdem gut? Auch ein unerreichbares oder unrealistisches Vorbild zeigt uns, für welche Eigenschaften, Fähigkeiten und Verhaltensweisen wir uns begeistern. Ein erwachsener, nicht naiver Umgang mit einem derartigen Vorbild bedeutet, dass wir das, was uns attraktiv erscheint erkennen und so übersetzen, dass es zu uns ganz persönlich passt. So erlauben wir uns, zu träumen und von unseren Vorbildern zu lernen. Wir resignieren nicht, sondern bleiben lebendig und freuen uns an unseren Fortschritten.

2. Starres Denken und Kopierversuch

Ein Vorbild wird, wie bereits mehrfach gesagt, als solches angenommen, da es in unseren Augen erstrebenswerte Eigenschaften und Fähigkeiten verkörpert. Das Verlangen, genau so attraktiv wie das Vorbild zu werden, kann dazu führen, dass man den eigenen Weg aus den Augen verliert.

Was läuft hier falsch? Die individuelle und vielschichtige Persönlichkeit des Vorbilds kann nicht als ganze kopiert und übernommen werden. Die Folge wäre eine vollständige Selbstaufgabe. Das ist aber auf keinen Fall das Ziel von Persönlichkeitsentwicklung, wie ich sie verstehe. Die Kopie oder Nachahmung ist lediglich einer von vier Strängen, aus denen ausgewogenes, menschliches Lernen und Wachsen hervorgeht. Die anderen drei Stränge sind:

  1. Abgrenzung und Negation – „In diesem Punkt folge ich dem Vorbild nicht. Hier mache ich vielleicht sogar genau das Gegenteil.“
  2. Anpassung – „Diese Eigenschaft des Vorbildes gefällt mir im Grunde ganz gut. Ich muss sie aber etwas verändern, damit sie zu mir passt.“
  3. Eigene, kreative Entwicklung – „Hier habe ich meine eigenen Ideen. Das Vorbild gibt mir in diesem Bereich keine für mich tauglichen Modelle.“

Was wäre trotzdem gut? Vorbilder zeigen, was möglich ist. In den meisten Fällen entdecken wir bei genauerem Hinsehen, dass sie durch Fleiß und Beharrlichkeit aus ihren Anlagen erstrebenswerte Eigenschaften und Kompetenzen entwickelt haben. Sie sind für uns etwas Besonderes, weil sie aus der Masse hervorstechen und damit ihrerseits alles andere als Kopien ihrer eigenen Vorbilder sind.

Lassen wir uns also von unseren Vorbildern motivieren, indem wir von ihnen lernen, dass Entwicklung das ganze Leben lang möglich ist und dass es sich lohnt, den individuell passenden Weg zu finden und zu gehen.

3. Unberührt und gleichgültig

Vorbilder werden als solche oft gar nicht wahrgenommen. Man spricht dann von Menschen, die man toll findet oder man sagt, dass jemand etwas besonders gut kann. Trotz dieser positiven Worte ist der Blick distanziert.

Was läuft hier falsch? Indem wir Personen, deren Leistungen und Fähigkeiten in derselben Richtung liegen, in die auch unsere Ambitionen weisen, nicht als Vorbilder wahrnehmen, lassen wir großes Wachstumspotential ungenutzt. Wir gehen zwar den ersten Schritt und würdigen das jeweilige potenzielle Vorbild, dann stellen wir uns aber nicht die folgenden Fragen: „Was hat das mit mir zu tun? Was kann ich hier lernen?

Was wäre gut? Wie bereits erwähnt, bedeutet Bewunderung, die wir einer Person oder einer Leistung entgegenbringen, dass in uns etwas in Schwingung und Begeisterung versetzt wird. Dieser Regung sollten wir aktiv nachspüren und sie als Hinweisschild und Antrieb auf unserem Lebensweg wirken lassen. Dabei ist oft eine mehr oder weniger große „Übersetzungsarbeit“ nötig. Dies möchte ich mit Hilfe eines persönlichen Beispiels veranschaulichen:

Ich mag Musik. Als Teenager habe ich ambitioniert klassische Gitarre geübt und gelernt. Heute spiele ich dilettantisch und mit großer Begeisterung Klassik und Jazz. Seit vielen Jahren fasziniert mich der Titel First Song (for Ruth), interpretiert von Stan Getz (Tenor Saxophon) und Kenny Barron (Piano). Nun werde ich weder anfangen Saxofon zu spielen, noch werde ich aufgrund des für mich unerreichbaren Niveaus der beiden Musiker die Gitarre resigniert in die Ecke stellen und verstauben lassen. Das Spiel von Stan Getz und Kenny Barron motiviert mich, nach Kräften Musik zu machen und dabei vielleicht auch ein bisschen besser zu werden. First Song (for Ruth) hat Stan Getz übrigens live eingespielt. Er litt zu der Zeit des Konzerts bereits an Leberkrebs und sollte drei Monate später seiner Krankheit erliegen. Ist er nicht auch ein Vorbild in Sachen Lebensmut und Durchhaltevermögen?

Die Nützlichkeit von Vorbildern – Zusammenfassung

Ehe Sie sich im nächsten Abschnitt daran machen, mit Hilfe der Selbstcoaching-Methode Ihr Selbstvertrauen und Ihre grundsätzliche Zufriedenheit zu verbessern, fassen wir die positiven Effekte, die Vorbilder auf die Persönlichkeitsentwicklung haben können, noch einmal kurz zusammen:

  • Eigenschaften und Fähigkeiten unserer Vorbilder bewegen und begeistern uns, weil durch Sie etwas, das in uns steckt und gelebt werden will angesprochen wird. So lernen wir anhand unserer Vorbilder unsere Werte und Ziele besser kennen.
  • Vorbilder sind keine Kopiervorlagen. Wer das selbstbewusst akzeptiert, kann viel von Ihnen lernen.
  • Vorbilder zeigen uns, in welche Richtung „die Reise“ gehen könnte. Sie bieten Inspiration und zeigen uns, dass vielfältige Entwicklungen möglich sind.

Zum Weiterdenken

Wie steht es um Ihre Rolle als Vorbild für andere? Sich hin und wieder die Frage nach der eigenen Vorbildfunktion zu stellen, kann zu wertvollen (Selbst)Erkenntnissen führen. In jeglichem Kontext mit anderen Menschen wirken wir potenziell als Vorbild. Das Feld ist weit und reicht vom abschreckenden Beispiel, das wir geben bis zum Helden, vom passiv oder verängstigt Angepassten bis zum aktiv und eigenständig Agierenden.

Die Art und Weise, auf die wir unsere Vorbildfunktion wahrnehmen, hängt von unseren eigenen Entscheidungen und von der Größe der Anstrengungen, die wir unternehmen ab. Damit will ich sagen, dass wir immer einen Spielraum haben, uns mehr oder weniger „vorbildlich“ zu verhalten. Daraus erwächst je nach Wertesystem und moralischem Anspruch ein mehr oder weniger starkes Gefühl von bzw. für Verantwortung, das seinerseits mehr oder weniger stark motivierend wirkt.

Es ist die Intention dieses Artikels, die Chancen herauszuarbeiten, die aus einer aktiven Beschäftigung mit den eigenen Vorbildern erwachsen. Aus diesem Grunde geht es hier fast ausschließlich um positive Vorbilder. Positiv in dem Sinne, als dass die Vorbilder uns dabei helfen, das Ziel, ein möglichst glückliches Leben zu führen, zu erreichen. Darüber hinaus gibt es sicher auch „schlechte“ Vorbilder und Einflüsse, die uns von unseren Zielen entfernen, falls wir ihnen folgen. Sollte das allerdings geschehen, so liegt die Hauptschuld nicht bei den Vorbildern oder Einflüssen, sondern bei uns selbst. Das Thema der Eigenverantwortlichkeit behandle ich z. B. im Artikel Mehr Glück im Leben: Theorie und Training.

Sinn und Zweck von Coaching und Sinn und Zweck dieser Ausführungen sind aber nicht theoretische Konstruktionen. Die Theorie soll nur einen Beitrag leisten, um Erfolge im wirklichen Leben zu ermöglichen und abzusichern. Darum möchte ich Sie ermutigen, die im Folgenden beschriebene Selbst-Coaching-Methode einmal auszuprobieren.

Ihre Fragen und Ideen sind mir willkommen. Nehmen Sie also gerne Kontakt mit mir auf.

Selbstcoaching in 7 einfachen Schritten

Zur Durchführung der im Folgenden vorgestellten Coaching-Methode brauchen Sie Papier und Bleistift, sowie ein bis zwei ruhige Stunden. Um entspannt und bildschirmfrei nachdenken zu können, drucken Sie sich gerne das Arbeitsblatt Selbstcoaching mit Vorbildern aus. Beantworten und bearbeiten Sie dann die Fragen und Aufgaben der Reihe nach. – Jetzt geht´s los!

1. Vorbilder ermitteln

Wer sind Ihre wichtigsten Vorbilder? Besinnen Sie sich zurück und überlegen Sie sich, an wem Sie sich auf Ihrem bisherigen Lebensweg besonders orientiert haben. Wer beeindruckt Sie? Wer begeistert Sie? Von wem würden Sie sich gerne eine Scheibe abschneiden?

Lassen Sie Ihre Gedanken durch die Vergangenheit, zu Freundeskreisen, sowie zu Gruppen von Arbeitskollegen, Klassenkameraden, Kommilitonen u. a. schweifen. Erstellen Sie dabei eine Liste mit fünf bis sechs Vorbildern.

2. Noch mehr Vorbilder?

Oft orientieren wir uns an anderen Menschen, ohne uns dessen bewusst zu sein. Überlegen Sie darum zunächst für Ihren Arbeitskontext: „Wer hat mich in der letzten Zeit beeinflusst? Wen habe ich (unbewusst) nachgeahmt? Wer, in meinem beruflichen Umfeld, zeigt Eigenschaften und Fähigkeiten, die ich mir auch für mich wünsche?“

Dieselben Fragen stellen Sie sich bitte auch für Ihr Privat- und Familienleben: „Wer hat mich in der letzten Zeit beeinflusst? Wen habe ich (unbewusst) nachgeahmt? Wer, in meinem privaten Umfeld, zeigt Eigenschaften und Fähigkeiten, die ich mir auch für mich wünsche?“

Ergänzen Sie die Liste Ihrer Vorbilder, wenn möglich mit weiteren drei bis vier Einträgen.

3. Lebensbereiche und Rollen

Die unter 1 und 2 erstellte Liste erweitern Sie bitte, falls Ihnen im weiteren Verlauf des Coachings noch zusätzliche wichtige Vorbilder in den Sinn kommen. – Erstellen Sie nun eine weitere Liste, in der Sie die Lebensbereiche und Rollen benennen, in denen Sie Ihre Persönlichkeit weiterentwickeln wollen. Beginnen Sie die Listeneinträge jeweils mit:

„Ich, in meiner Rolle als … (Berufstätige(r), ChefIn, Kollege/in, Vater/Mutter/Sohn/Tochter, Freund(in), Ehemann/-frau, u. ä.)“

Nehmen Sie in diese Liste auch den folgenden Punkt auf:

„Ich als IHR VORNAME“

Dieser Punkt ist wichtig, da Sie ohne ihn leicht Ihre ganz persönliche Entwicklung, also Ihre Haltung sich selbst gegenüber, Ihre Selbstverantwortung und Ihre Selbstfürsorge aus dem Blick verlieren.

4. Ziele und Ideale

Füllen Sie nun die Liste, die Sie im vorangegangenen Punkt erstellt haben mit Leben, d.h. mit Zielen und Idealen. Was möchten Sie z. B. in Ihrer beruflichen Rolle ausstrahlen, darstellen, verkörpern? – Ein vollständiger Listeneintrag könnte dann so aussehen:

Ich, in meiner Rolle als Führungskraft
wünsche mir / möchte verbessern:
– Souveränität im Auftreten
– Klarheit in der Kommunikation
– Vertrauen in die MitarbeiterInnen

5. Vorbild wofür?

Sie haben nun eine Liste mit Vorbildern (Abschnitt 1 und 2) und eine Liste mit Rollen, die Sie gut ausfüllen wollen (Abschnitt 3 und 4), vorliegen. In diesem Arbeitsschritt geht es darum herauszufinden, welche Vorbilder Ihnen bei Ihrer Entwicklung, in welcher Ihrer Rollen besonders hilfreich sein können. Gehen Sie wie folgt vor:

  1. Versehen Sie jeden Eintrag in der Liste der Rollen mit einem Kürzel.
  2. Vertiefen Sie sich dann gedanklich in die erste Rolle aus Ihrer Rollenliste.
  3. Versehen Sie dann jedes Vorbild, dass Ihnen in der entsprechenden Rolle als hilfreich erscheint mit dem jeweiligen Rollenkürzel. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie dabei auch Vorbilder markieren, die aus einem ganz anderen Bereich kommen.

Ein Beispiel:

  1. Nehmen wir einmal an, dass in Ihrer Rollenliste der Eintrag „Ich, in meiner Rolle als Vater“ steht. Versehen Sie diesen Eintrag z. B. mit dem Kürzel „V“.
  2. Sie vertiefen sich dann in Ihre Rolle als Vater, indem Sie sich z. B. fragen: „Was läuft gut? Was stört mich? Was möchte ich verbessern?“
  3. Jedes Vorbild, von dem Sie meinen, dass Sie von ihm etwas für Ihre Rolle als Vater lernen können, markieren Sie dann mit einem „V“. Es ist durchaus möglich, dass Sie auch Vorbilder, die ursprünglich aus ganz anderen Bereichen stammen, z. B. aus Ihrem beruflichen Umfeld, mit einem „V“ kennzeichnen. So kann z. B. ein Kollege eine Männlichkeit, eine Ruhe oder eine Beweglichkeit an den Tag legen, die Sie gerne als Vater und für Ihre Kinder entwickeln wollen.

Verfahren Sie mit allen Einträgen aus Ihrer Rollenliste, nach dem vorgestellten Schema. Als Ergebnis erhalten Sie dann eine Vorbilderliste, in der jeder Eintrag durch Ihre Markierungen mit unterschiedlich vielen Einträgen aus der Rollenliste verknüpft ist.

6. Top-Vorbilder und Lernfelder

Durch die gedankliche Beschäftigung mit Ihren Vorbildern und Rollen, sowie durch die Markierungen in Ihrer Vorbilderliste sollten Sie inzwischen eine Liste Ihrer aktuellen 3 bis 5 Top-Vorbilder erstellen können. Gehen Sie dazu Ihre Vorbildersammlung durch und unterstreichen Sie die Namen der Vorbilder, die Ihnen zurzeit am bedeutsamsten erscheinen bzw. deren Eigenschaften und Fähigkeiten Sie verstärkt bei sich selbst weiterentwickeln wollen.

Erstellen Sie die Liste Ihrer Top-Vorbilder und notieren Sie neben jedem Eintrag drei Eigenschaften oder Fähigkeiten, die Sie bei sich selbst stärken wollen. Es kann natürlich vorkommen, dass einzelne Eigenschaften oder Fähigkeiten hinter mehr als einem Top-Vorbild auftauchen.

Als Abschluss zu diesem Schritt, unterstreichen Sie bitte zu jedem Top-Vorbild die Eigenschaft / Fähigkeit, deren Erreichung Ihnen besonders am Herzen liegt.

7. In die Tat umsetzen

Wenn Sie die vorangegangenen sechs Arbeitsschritte gewissenhaft und mit Offenheit sich selbst gegenüber erledigt haben, sind Sie jetzt schlauer als vorher. Sie wissen, welche Ihrer Eigenschaften oder Fähigkeiten Sie entwickeln wollen und Sie haben dazu passende Vorbilder parat, an denen Sie sich orientieren können.

Betrachten Sie die Eigenschaften / Fähigkeiten, die Sie im letzten Schritt unterstrichen haben und fragen Sie sich:

„Was ist mir am wichtigsten? Was sollte ich wirklich nicht auf die lange Bank schieben? Womit will ich gleich heute beginnen?“

Notieren Sie Ihre Antwort auf diese Fragen. Beginnen Sie z. B. so:

Ich will ab heute darauf achten, mehr …

Ich habe ein gutes Vorbild, nämlich …, auf diesem Weg.

Ganz konkret werde ich …

Es ist wichtig, dass ich am Ball bleibe und meine Fortschritte kontrolliere. Ich werde an … erkennen, dass ich erste Erfolge habe.“

Nehmen Sie diesen Plan ernst. Sie haben ihn in Ruhe entwickelt und Sie haben erkannt, dass er Sie zu einem Ziel führt, dass Ihnen wirklich wichtig ist.

Schlussbemerkung

Persönlichkeitsentwicklung findet kontinuierlich und meist in kleinen Schritten statt. Es kann sich darum durchaus für Sie lohnen, das hier beschriebene Selbstcoaching nach einiger Zeit entweder komplett neu durchzumachen oder zumindest anhand Ihrer Aufzeichnungen des ersten Durchgangs zu aktualisieren. Gerade im siebten Schritt werden Sie dann ggf. eine andere Eigenschaft / Fähigkeit auswählen und sich einen verbesserten, konkreten Handlungsplan zu deren Erreichung aufstellen.

Das Pensum, dass ich Ihnen in diesem Selbstcoaching zugetraut oder zugemutet habe, ist sehr hoch. Bitte seien Sie freundlich und geduldig mit sich. Sollten Sie mit den Arbeitsschritten nicht gut zurechtgekommen sein, dann liegt das vermutlich daran, dass es äußerst schwierig ist, einen sehr individuellen Prozess in einem allgemein verwertbaren „Rezept“ anzuleiten.

Falls Sie im Raum Stuttgart leben und wirksame Schritte zur Stärkung Ihres Selbstbewusstseins gehen wollen, dann vereinbaren Sie gerne einen Termin mit mir. Alternativ biete ich auch Coaching per Skype oder Telefon an. Nehmen Sie unverbindlich Kontakt mit mir auf. Wir finden gemeinsam Wege, die zu Ihnen passen.